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Zauneidechse nimmt Sonnenbad

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist die am weitesten verbreitete und noch häufigste Eidechsenart nördlich der Alpen. Im Gegensatz zum Mittelmeerraum, wo mehr als 30 verschiedene Eidechsenarten leben, sind im kühleren Deutschland nur fünf Arten zuhause. Ihr Lebensraum dürfte der Zauneidechse den Namen eingetragen haben. Nicht dass sie Zäune benötigt, wohl aber die Biotopstrukturen, die zumindest in früheren Zeiten häufig mit Zäunen einhergingen: Trockene Böschungen mit niedriger Buschvegetation und einigen sandigen, gut besonnten Stellen. Letzteres ist deshalb unabdingbar, weil die Zauneidechse ihre Eier im Sand eingräbt und von der Sonne ausbrüten lässt. 

Männliche Zauneidechse (Foto: Herwig Winter) Männliche Zauneidechse (Foto: Herwig Winter)

Nur die Männchen ergrünen

Zauneidechsen bei der Paarung. Zauneidechsen bei der Paarung.  (Foto: Herwig Winter)

Ende März oder Anfang April erwachen zuerst die Männchen und zwei bis drei Wochen danach die Weibchen aus der Winterstarre, die sie an einer frostgeschützten Stelle in Erdspalten verbracht haben. Die Zauneidechse hat eine braune Grundfarbe mit vielen Mustern und weißen Flecken, doch im Frühjahr ergrünen die Männchen. Das helle und leuchtende Grün bildet sich an den Flanken bis hin zum Kopf. Die Weibchen behalten nicht nur die braune Farbe, sondern nehmen nach der Paarung erheblich an Körperumfang zu, denn sie produzieren zwischen 10 und 15 Eier mit einer pergamentartigen Hülle.

Bei der Gartenarbeit zerstörtes Ei einer Zauneidechse. Bei der Gartenarbeit zerstörtes Ei einer Zauneidechse.  (Foto: Peter Wagner)

Meist Ende Mai oder Anfang Juni gräbt die Eidechse kleine Löcher in den Sand und legt die Eier einzeln hinein. Bei Temperaturen zwischen 20°C und 25°C dauert es rund zwei Monate bis zum Schlüpfen der Jungen, die dann sofort selbständig sind und auf die Jagd gehen. Ihr Beutespektrum ist prinzipiell das gleiche wie bei den erwachsenen Eidechsen, nur alles eine Nummer kleiner: Alle Arten von Insekten und Spinnen, aber auch Würmer und kleine Nacktschnecken werden nicht verschmäht. 

 

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Rettet ihr Leben durch Opfern ihres Schwanzes

Männliche Zauneidechse mit Zeckenbefall (Foto: Herwig Winter) Männliche Zauneidechse mit Zeckenbefall (Foto: Herwig Winter)

Ihrerseits hat die Zauneidechse viele Feinde. Greifvögel wie Turmfalke und Mäusebussard stellen ihr ebenso nach wie Marder, Wiesel und selbst Igel. Allzu häufig, weil eben fast immer in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen, endet das Leben einer Zauneidechse auch in den Krallen von Hauskatzen, für die die Tiere ein beliebtes Objekt zur Abreaktion ihres Jagdtriebes darstellen. Insbesondere in den frühen Morgenstunden, wenn die Eidechse sich einen eben von der aufgehenden Sonne angestrahlten Platz zum Aufwärmen gesucht hat, ist sie stark gefährdet. Denn sie muss als wechselwarmes Tier erst auf Betriebstemperatur kommen, ehe sie zu schnellen Bewegungen in der Lage ist. 

Der Schwanz wächst wieder nach

Zauneidechse im Laub Weibliche Zauneidechse im Laub.  (Foto: Herwig Winter)

Doch wie alle Eidechsen hat auch die Zauneidechse einen besonderen Trick auf Lager, der ihr sicher schon oft das Leben gerettet hat: Plötzlich sieht sich der Angreifer konfrontiert mit einem kleinen, wild zappelnden Objekt, das sofort seinen Jagdinstinkt wachruft und ihn zupacken lässt. Was er jetzt festhält, ist aber nur der Schwanz der Eidechse, den sie in der Situation höchster Gefahr abgestoßen hat. Das Tier selbst hat sich mittlerweile in Sicherheit gebracht. Für einen Igel ist so ein Eidechsenschwanz auch keine schlechtere Beute als beispielsweise ein Regenwurm. Und der Eidechse wächst der Schwanz wieder nach, wenn auch nicht in voller Länge. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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