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Feldlerche im Flug

Bestens getarnt

Dank ihres hell- und dunkelbraunen, gefleckten Gefieders ist die Feldlerche (Alauda arvensis) auf dem Ackerboden bestens getarnt. Markant ist ihre kurze, gestrichelte Federhaube am Oberkopf, die die Männchen manchmal aufstellen. Ihr hellbraunes Bauchgefieder bildet einen Kontrast zur braunen Oberseite. Sie hat eine Körperlänge von rund 16-18 cm und wirkt sehr hochbeinig.

Gesang direkt vom Himmel

Wenn es zwischen Februar und Juli von und über Feldern trillert, zirpt, rollt und pfeift, hat man vermutlich eine singende Feldlerche entdeckt. Die Männchen singen meistens während des Flugs und bieten uns himmlische Klänge aus bis zu 200 Metern Höhe. Die Weibchen singen meistens am Boden und sind leiser als die männlichen Tiere. Sie trällern von der allerersten Morgendämmerung bis zum Abend. Mit den energieaufwendigen Singflügen demonstrieren die singenden Männchen den Weibchen ihre Kondition.

Feldlerche im Flug Feldlerche im Flug.  (Foto: Christian Gelpke)

Mag den Blick in die Weite

Als Kulturfolger hat die Feldlerche sich auf Agrarflächen, Wiesen und Weiden spezialisiert, was sich auch in ihrem Namen widerspiegelt. Als typischer Feldvogel bevorzugt die Art offene Lebensräume mit wenig Gehölz und abwechslungsreicher Vegetation. Sie brütet auch am Boden und bevorzugt dafür möglichst trockene, ebene Flächen mit niedriger Vegetation oder nacktem Boden. Dort scharrt das Weibchen eine fünf bis sieben Zentimeter tiefe Mulde und polstert sie mit Wurzeln oder Halmen aus.

Beeindruckende Brautwerbung

Bevor es jedoch zum Nestbau kommt, umwerben die Männchen mit imposanter Showeinlage die Weibchen: Untermalt von seinen Gesangskünsten hüpft das Feldlerchen-Männchen vor seiner Auserwählten über den Boden, verbeugt sich vor ihr, zittert mit den Flügeln und wackelt mit den Schwanzfedern. Doch nicht jede Feldlerchen-Dame kommt in diesen Genuss, denn manche Männchen drücken ihre Zuneigung etwas ruppiger aus und jagen das Weibchen rennend oder fliegend durchs Revier. Die erste Brut schlüpft in der Regel im April.

Nahrung

Feldlerche auf Distel Feldlerche auf Distel.  (Foto: Herwig Winter)

Feldlerchen ernähren sich recht vielseitig. Gerade während der Brutsaison im Frühjahr benötigen sie viel proteinreiche Nahrung, die sie durch Insekten, Spinnentiere, Regenwürmer und Schnecken zu sich nehmen. Im Winter, wenn tierische Nahrungsquellen knapp werden, geben sie sich auch mit Pflanzenteilen und Sämereien zufrieden. Aufgrund der schnellen Neueinsaat im Herbst finden Feldlerchen immer seltener große Getreidestoppelfelder oder Flächen die sich nach der Ernte selbst begrünen. Sie wären für die Feldvogelart in der kalten Jahreszeit ergiebige Plätze für die Futtersuche.

Feinde auf vier und auf zwei Beinen

Natürliche Feinde der Feldlerche sind Nesträuber wie Fuchs, Marder oder Hauskatze. Da pro Brutversuch im Schnitt nur ein Jungvogel flügge wird, brüten Feldlerchen zwei- bis dreimal im Jahr, um die Nachkommen zu sichern.

Doch neben den vierbeinigen Feinden, ist auch der Mensch zur Bedrohung für die Bodenbrüter geworden: In sechs südeuropäischen Ländern dürfen Feldlerchen weiterhin bejagt werden. Doch die größte Gefahr geht für die Vögel von der intensiven landwirtschaftlichen Praxis aus: Pestizide und Kunstdünger beeinflussen die Nahrungssuche und Bodenvegetation im Lebensraum der Feldlerche. Großen Einfluss auf die Bestände hat auch der Rückgang von Brachen und Grünland als Lebensraum und Brutgebiet. Gleichzeitig verhindert der Trend zum Anbau von Wintergetreide, Mais und Raps das ursprüngliche mehrfache Brüten im Jahr. Häufig bleibt es deshalb bei einer Brut. Intensiv bewirtschaftetes Grünland und zu stark beweidete Flächen bieten den Feldvögeln ebenfalls keinen geeigneten Lebensraum, da das Gras zu dicht wächst und zu oft gemäht wird, weshalb dort die Vögel nicht in Ruhe brüten können.

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Feldlerche auf Distel.

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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