Könnte auch Stinkvogel heißen
Vor allem die Weibchen, aber auch die Jungvögel produzieren in ihrer Bürzeldrüse ein übel riechendes Sekret, das wohl bei Gefahr verstärkt ausgeschieden wird, weshalb aus den Bruthöhlen immer ein strenger Geruch entweicht. Die Bruthöhlen können Baum- und alte Spechthöhlen sein, aber auch Steinhaufen oder Mauerritzen. Ende April bis Anfang Mai legt das Weibchen fünf bis sieben Eier, die etwa zwei bis drei Wochen lang bebrütet werden. Die Jungenaufzucht dauert dann noch einmal gut vier Wochen, so dass die in Deutschland brütenden Wiedehopfe in der Regel keine Zweitbrut mehr schaffen können.
Hohe Ansprüche an Nahrung und Umgebung
Der Wiedehopf kann als Nahrungsspezialist betrachtet werden. Sein langgebogener Pinzettenschnabel ist bestens geeignet, im lockeren Untergrund verborgene Großinsekten beziehungsweise deren Larven aufzustöbern und zu packen. Zur bevorzugten Beute gehören Engerlinge, Maulwurfsgrillen und Heuschrecken. Solche Nahrung findet sich bevorzugt in nur locker mit Bäumen bestandener, wärmeexponierter und trockener Umgebung, die gekennzeichnet ist durch spärliche Vegetation. Wein- und Obstbaugebiete sind die ursprünglichen Lebensräume des Wiedehopfs in Deutschland. Vor allem der Verlust extensiv genutzter Areale und der immer stärkere Einsatz von Pestiziden haben dazu geführt, dass der Wiedehopf mittlerweile in der Kategorie „stark gefährdet“ der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland aufgeführt ist.