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Die meisten Singvögel verstummen während der Wintermonate, nicht so das Rotkehlchen (Erithacus rubecula). Sein melancholischer, zarter Gesang erklingt auch an kalten, sonnigen Wintertagen, so als ob es zu einer Zeit, wo noch kein Mensch daran zu denken wagt, den nahenden Frühling ankündigen wollte. Als einer der wenigen Insektenfresser bleibt das Rotkehlchen in unseren Breiten das ganze Jahr über in seinem Brutgebiet und hält damit auch sein Revier sozusagen ganzjährig besetzt.

Im Winter ist es natürlich für einen Vogel, der keine Körner knacken kann, nicht einfach, an ausreichend Nahrung zu gelangen. Deshalb besucht das Rotkehlchen gerne auch Futterhäuschen, sofern es dort auf geeignetes Futter wie beispielsweise geölte Haferflocken, Beeren oder kleingeriebenes Obst trifft. Meist lassen aber auch die Körnerfresser genug Futterkrümel beim Aufknacken von Sonnenblumen in der Umgebung zurück, so dass für Weichfresser fast immer etwas abfällt.

Rotkehlchen (Foto: Herwig Winter) Rotkehlchen (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Versteckt sein Nest am Boden

Im Frühjahr trifft man das Rotkehlchen meist im geschlossenen Wald oder zumindest in einer von hohen Bäumen strukturierten Umgebung an, also auch in Stadtparks. Dort hat sich das Paar einen Platz am Boden oft unmittelbar am Wegrand gesucht, der mit Grasbüscheln bewachsen dem Nest ausreichend Deckung bietet.

In der Regel sind es vier bis fünf Eier, die innerhalb von zwei Wochen ausgebrütet werden. Die Aufzucht der Jungen dauert dann etwa noch einmal genauso lang, so dass die Rotkehlchen fast immer zu einer zweiten Brut schreiten können. Raupen, Fliegen, kleine Falter, Spinnen und Würmer werden an die Jungvögel verfüttert, die pro Tag gut und gerne ihr Körpergewicht an Nahrung benötigen.

Rotkehlchen füttert Junge (Foto: Herwig Winter) Rotkehlchen füttert Junge (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Jungvögel noch ohne rote Kehle

Zu den Feinden der Rotkehlchen gehören Greifvögel wie der Sperber und der Baumfalke; dem Nest am Boden werden in erster Linie Marder gefährlich; in Gärten und Parks leider häufig auch Katzen. Doch auch ein anderer Singvogel, der es nicht auf die Jungen oder die Eier als Beute abgesehen hat, wird von den Rotkehlchen, wenn sie ihn entdecken, heftig angegriffen, um das Nest vor ihm zu schützen. Allzu gerne nämlich platziert der Kuckuck sein Ei in Rotkehlchennestern, wobei das eben geschlüpfte Kuckucksjunge sofort alle anderen Eier oder Jungvögel aus dem Nest entfernt, um sich alleine von den eifrigen Stiefeltern durchfüttern zu lassen.

Junge, eben flügge gewordene Rotkehlchen machen ihrem Namen noch keine Ehre. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die beide eine rot gefärbte Kehle aufweisen, wobei Männchen und Weibchen nicht wie sonst häufig bei Vögeln voneinander zu unterscheiden sind, besitzen die Jungvögel bis zur ersten Mauser ein einheitlich braunes, an der Bauchseite und Kehle geflecktes Gefieder und sind damit als Rotkehlchen nur von Kennern auszumachen. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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