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Pressemitteilung

Vorlage des Lufthygienischen Jahreskurzberichts des Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

08. April 2024 | Luftreinhaltung, Mobilität, Umweltgifte

Die Luftqualität in Hessen wird zwar besser - sie ist aber noch immer nicht gut.

Stickoxid aus Auto-Auspuff Verbrennermotoren verunreinigen die Luft.  (Foto: Niko Martin)

Frankfurt am Main, den 08.04.2024

Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) sieht positiv, dass aus dem vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am 5. April 2024 vorgelegten Lufthygienischen Jahreskurzbericht hervorgeht, dass „im Durchschnitt über alle Messorte des hessischen Luftmessnetzes ( ) die NO2-Belastung 2023 um weitere zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr (sank)“. 

Jörg Nitsch, Landesvorsitzender des BUND Hessen: „Dass die Luftqualität in Hessen besser geworden ist, ist durchaus ein Erfolg. Dennoch muss konstatiert werden, dass die Luftqualität nicht gut ist und die erreichten Werte der Belastung mit Stickstoffdioxid nicht ausreichen, um Gesundheitsgefahren auszuschließen.“

Der BUND Hessen verweist darauf, dass laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) der geltende Grenzwert von 40 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) Stickstoffdioxid (NO2), der im Jahresmittel nicht überschritten werden soll, um Gesundheitsgefahren auszuschließen, nicht mehr ausreicht. Mit den 2021 aktualisierten Luftqualitätsleitlinien empfiehlt die WHO eine mittlere jährliche NO2-Konzentration von höchstens 10 µg/m³.

Jörg Nitsch: „Die in der Pressemitteilung des hessischen Umweltministeriums angegebenen Werte für die höchstbelasteten Standorte in Hessen, Schiede in Limburg und Hügelstraße in Darmstadt von 37 µg/m³ oder in anderen Städten wie Gießen, Offenbach oder Wiesbaden von 30 µg/m³, zeigen, dass weitere erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung der Luftqualität erforderlich sind, um Gesundheitsgefahren zu reduzieren. Wir erwarten von der Landesregierung, besonders aber von Umweltminister Ingmar Jung (CDU) und Verkehrsminister Kaweeh Mansoori (SPD), konkrete Maßnahmen. Bedenklich ist, dass der schwarz-rote Koalitionsvertrag das Thema Luftqualität komplett ignoriert.“

Der BUND Hessen verweist auf Aussagen des Umweltbundesamtes, dass die Aktualisierung der Luftqualitätsleitlinien durch die WHO erforderlich wurde, da viele neue Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung vorlagen. Diese schädlichen Auswirkungen seien nicht auf hohe Belastungen beschränkt, sondern selbst bei niedrigen Konzentrationen deutlich unterhalb existierender gesetzlicher Grenzwerte zu beobachten. Besonders wichtig sei, dass bisher keine sicheren Schwellenwerte identifiziert werden konnten, unter denen Luftverschmutzung harmlos wäre.
 

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
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