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Pressemitteilung

Vorderheide II: Baumschnitt gefährdet Vogelbruten und muss sofort gestoppt werden

12. April 2018 | Biologische Vielfalt, Flächenschutz, Naturschutz

„Die Arbeiten sind ein Skandal und müssen sofort eingestellt werden! Es ist allgemein bekannt, dass der Baumschnitt vor der Brutzeit beendet werden muss.”

Rettet die Vorderheide (Logo)

Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in dem aktuell stattfindenden Baumschnitt im geplanten Baugebiet Vorderheide II der Stadt Hofheim am Main eine unzulässige Gefährdung der Vogelbruten. BUND Naturschutzreferent Thomas Norgall fordert: „Die Arbeiten sind ein Skandal und müssen sofort eingestellt werden! Es ist allgemein bekannt, dass der Baumschnitt vor der Brutzeit beendet werden muss.”

Im Streuobstbestand in der Vorderheide brüten zahlreiche Vogelarten. Die Höhlenbrüter Stare, Blau- und Kohlmeisen kommen in großer Zahl vor und sind bereits mitten im Brutgeschäft. Außerdem brüten im Gebiet weitere gefährdete Vogelarten wie zum Beispiel der Steinkauz, dessen Brut ebenfalls durch die Maßnahmen gefährdet wird.

Von dem Beginn der Schnittmaßnahmen wurde der BUND gestern durch eine Anwohnerin informiert. Offenbar werden derzeit erneut die alten Streuobstbäume zurück geschnitten, die nach dem Willen der Stadt aus Gründen des Artenschutzes vor der Bebauung der Vorderheide II entnommen und in die angrenzenden Bauerlöcherwiesen umgesetzt werden sollen. So sollen für die derzeitigen Brutvögel in der Vorderheide Ausweichmöglichkeiten geschaffen werden, bevor es zur Bebauung der Vorderheide kommt.

„Mit den aktuellen Schnittmaßnahmen wird nun aber gegen das Artenschutzrecht verstoßen. Dabei wäre eine frühere Durchführung problemlos möglich gewesen. Die Situation ist grotesk und völlig inakzeptabel”, kritisiert Thomas Norgall vom BUND.

Ob es überhaupt zur Bebauung der Vorderheide kommt, ist fraglich, weil der BUND gegen das Vorhaben klagt. Im Rahmen dieser Klage wird das Gericht auch darüber entscheiden müssen, ob die Versetzung der alten Obstbäume überhaupt eine geeignete Artenschutzmaßnahme ist. Der BUND bestreitet dies. Er befürchtet, dass die Bäume nach dem Versetzen schnell absterben werden.
 

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