BUND Landesverband
Hessen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband
Hessen e.V.

Pressemitteilung

PFAS im Frankfurter Trinkwasser? BUND Hessen schickt Trinkwasserprobe ins Labor

08. Dezember 2023 | Chemie, Flüsse & Gewässer, Umweltgifte

Befinden sich PFAS im Frankfurter Trinkwasser? Der BUND Hessen lässt eine Trinkwasserprobe vom Labor untersuchen.

Das Umweltbundesamt hat bei 13 deutschen Trinkwasserversorgern zahlreiche Ewigkeitschemikalien in verschiedenen Gewässern gefunden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geht vor den Europawahlen auf die Spur einer bestimmten Gruppe dieser langlebigen Chemikalien: PFAS, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Ob das Frankfurter Trinkwasser ebenfalls mit PFAS belastet ist, will der BUND Landesverband Hessen mit einer am 07.12.2023 entnommenen Wasserprobe in Frankfurt-Sachsenhausen prüfen.

„Wir sind gespannt, ob im Frankfurter Trinkwasser PFAS enthalten sind. Unsere Trinkwasserprobe wird nun im Labor auf die Ewigkeitschemikalien untersucht. Die Einträge dieser schwer abbaubaren und sehr schädlichen Stoffe in unsere Gewässer müssen reduziert werden. Sollten PFAS nachweisbar sein, wäre das sehr kritisch. Wasser ist das Lebenselixier für Mensch und Umwelt. Die Reinheit dieser Ressource muss oberste Priorität haben“, erklärt Jörg Nitsch, der BUND-Landesvorsitzende.

Solange die Produktion und Verwendung dieser langlebigen und giftigen Chemikalien anhält, wird auch die Belastung in der Umwelt und im Wasser weiter ansteigen. Um diesen gefährlichen Trend zu stoppen, ist nach Auffassung des BUND dringend eine Reform des EU-Chemikaliengesetzes REACH erforderlich. Dafür setzt sich der BUND insbesondere auch im Vorfeld der im Juni 2024 anstehenden Europawahlen ein.

Nitsch weiter: „Auch unabhängig von den Europawahlen kann das Land Hessen seinen Beitrag zum Schutz der Gewässer leisten. Die 4. Reinigungsstufe in Kläranlagen beeinflusst zwar nicht die Schadstoffe im Trinkwasser, aber die Schadstoffkonzentrationen im Abwasser, denn auch diese gelangen in unsere Umwelt und belasten dort Gewässer. Wir fordern die neue Landesregierung auf, die 4. Reinigungsstufe in allen kommunalen Kläranlagen schnell einzuführen“.

Hintergrund

Das Umweltbundesamt hat Gewässerproben in ganz Deutschland untersucht. Darunter auch Rohwasser, welches für Trinkwasser aufbereitet wird. In jeder Wasserprobe wurde mindestens eine und im Median fünf schlecht abbaubare Chemikalien gefunden. 

Diese Chemikalien haben unterschiedliche Strukturen, aber gemeinsame Eigenschaften: sie sind schlecht abbaubar, in der Umwelt mobil und können der Gesundheit schaden. Daher werden sie auch als persistent, mobil und toxisch – kurz PMT-  bezeichnet. Beispiele für Stoffe mit diesen Eigenschaften sind einige Ewigkeitschemikalien der Gruppe PFAS, aber auch Stoffe wie Melamin, welches im Verdacht steht Nierensteine und Nierenkrebs zu verursachen.

Um den Eintrag der Stoffe in die Umwelt zu verringern und das Null-Schadstoff-Ziel der EU zu erreichen, braucht es jetzt eine Reform der EU-Chemikaliengesetzgebung REACH. Diese sollte eigentlich Ende 2022 veröffentlicht werden. Mit der Reform können auch PMT-Substanzen eher erkannt und schneller reguliert werden und der Anstieg der Konzentrationen in der Umwelt gebremst.

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

BUND Landesverband Hessen e.V.
Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb