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Pressemitteilung

Mehr Bahn- und weniger Flugverkehr ist möglich!

14. November 2023 | Flughafen, Mobilität

Wachstumsziele für den Flugverkehr? Mehr als die Hälfte der Kurzstreckenflüge von und nach deutschen Flughäfen könnten also ohne Komfort- und Zeitverlust sofort auf die Schiene verlagert werden.

Flugzeug am Himmel Flugzeug in den Lüften.  (Foto: Lynn Anders / BUND Hessen)

Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) nimmt mit Befremden zur Kenntnis, dass der Flughafen-Betreiber Fraport vor einer Woche nach den Worten von Vorstandschef Schulte Wachstumsziele für den Flugverkehr angekündigt hat, bei denen auch die Schiene bei bestimmten innerdeutschen Zielen als Konkurrenz genannt wurde.

Gemeinsam mit dem „Bündnis der Bürgerinitiativen – Kein Flughafenausbau“ kritisiert der BUND Hessen auch entsprechende Planungen der Lufthansa zur Anschaffung von 40 neuen Kurzstrecken-Flugzeugen und der Etablierung einer neuen Tochterfirma „City Airlines“.

Dem gegenüber stehen aktuelle Aussagen, die bei einer Podiumsveranstaltung der Stadt Frankfurt zum Flugverkehr in der letzten Woche erfolgten. Nach Aussage von Christian Vögle von der DB Fernverkehr sind bei ICE-Verbindungen derzeit im Durchschnitt etwa die Hälfte der Sitzplätze nicht belegt. Auch habe der Fernbahnhof am Flughafen mit täglich ca. 30.000 Kunden noch erhebliche Ressourcen.

Im Jahr 2019 hat der BUND in der Studie „Kurzstreckenflüge auf die Schiene verlagern“ dargestellt, dass es zu 155.000 bis 173.000 Flügen eine Bahnalternative mit einer Reisedauer von vier Stunden oder weniger gab. Mehr als die Hälfte der Kurzstreckenflüge von und nach deutschen Flughäfen könnten also ohne Komfort- und Zeitverlust sofort auf die Schiene verlagert werden. Das entspricht 14 bis 17 Millionen Fluggästen. Im selben Jahr legte der BUND ein Konzept für mehr Klimaschutz durch weniger Flüge vor, dessen Umsetzung zu einer Reduktion von mindestens 6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten führen würde.

Gabriela Terhorst, stellvertretende Vorsitzende des BUND Hessen: „Wir erwarten vom Land Hessen, das zusammen mit der Stadt Frankfurt Mehrheits-Gesellschafter der Fraport ist, dass diese Pläne gestoppt werden. Diese Pläne sind nur möglich durch die andauernde Ungleichbehandlung der Bahn gegenüber dem Flugverkehr. Auch ohne eine steuerliche Beeinflussung auf Bundesebene ist durch eine Gebührenordnung der Fraport eine ökologische Steuerung des Flugverkehrs möglich, die auch zu einer dringend notwendigen Reduzierung der Gesundheitsbelastungen in der Flughafenregion beiträgt.“


Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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60599 Frankfurt am Main

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