Freiflächen sind wichtige Biotope sowie Wasser- und CO2-Speicher. (Foto: Tree Art Fotodesign)
Frankfurt am Main, Pressemitteilung vom 3.12.2021
Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) erinnert zum Weltbodentag am 5. Dezember an die wichtige Bedeutung des Erhalts unserer Böden für den Klima- und Lebensschutz. Unbelastete und insbesondere unbebaute offene Böden sind als größter terrestrischer CO2-Speicher ein wirkungsvoller Faktor gegen den fortschreitenden Klimawandel.
Jörg Nitsch, Landesvorsitzender: „Die teilweise katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zeigen überdeutlich, wie unverzichtbar unbebaute Freiflächen sind. Im Siedlungsbereich sind sie zwingend erforderlich als Kaltluftentstehungsgebiete und Frischluftschneisen sowie Versickerungsflächen zum Schutz vor Hochwässern bei immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen.“
Der BUND Hessen kritisiert, dass auch in Hessen viel zu wenig für den Schutz von Böden und Freiflächen getan wird.
Jörg Nitsch: „Das Ziel der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie, die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2030 auf unter 2,5 Hektar pro Tag zu senken, ist völlig unzureichend. Notwendig ist vielmehr, den Flächenverbrauch in Hessen noch in dieser Legislaturperiode auf 1 ha/Tag zu reduzieren und das Ziel „Netto-Null“-Flächenverbrauch möglichst schnell zu erreichen. Die Landesregierung und die Kommunen müssen den Flächenschutz bei ihren Planungen endlich konsequent berücksichtigen. Das von der Landesregierung unterstützte Bodenschutzkonzept in Wetzlar weist hierbei einen zielführenden Planungsansatz auf, den die Kommunen mit Unterstützung der Landesfördermittel übernehmen sollten.“
Der BUND erinnert auch an den Lössboden, der Boden des Jahres 2021 war. Die fruchtbaren Lössböden zeichnen sich aufgrund ihrer Wasserspeicherfähigkeit durch eine hohe Klimaresilienz in trockenen Jahren aus und sind für den Lebensmittelanbau besonders wertvoll. Sie sind insbesondere in der Wetterau und dem Vordertaunus verbreitet und weiterhin von Bauplanungen bedroht.
Nitsch weiter: „Wir akzeptieren deshalb nicht, dass durch die Planungen von riesigen Logistikzentren und Satellitenstädten wertvolle Freiflächen und Böden unwiederbringlich verloren gehen und schützen diese natürlichen Lebensgrundlagen u.a. mit unseren Verbandsklagen gegen die geplante Amazon-Logistikhalle in Echzell, das Rewe-Logistikzentrum in Wölfersheim sowie das Stadtentwicklungsprojekt Wiesbaden-Ostfeld.“
Weitere Informationen
- Themenseite zum Flächenschutz
- Hintergrundinformationen zum Stadtentwicklungsprojekt Wiesbaden-Ostfeld
- Mehr zum Widerstand des BUND gegen Logistikzentren in Hessen
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