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Pressemitteilung

Superhelden für die Schlafmaus: Ehrenamtliche auf den Spuren einer bedrohten Art

28. April 2022 | Gartenschläfer

Zum Tag der Superhelden schenkt der BUND Hessen seinen ehrenamtlichen Helfer*innen im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ seine Aufmerksamkeit. Ihre Unterstützung hat zu vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Schutz der Schlafmaus geführt.

Gartenschläfer auf Waldboden Neugierige Schlafmaus: der Gartenschläfer.  (Foto: Kerstin Hinze)

Frankfurt. Am „Tag der Superhelden“ richtet der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) den Fokus auf Helden im wahren Leben: die vielen ehrenamtlichen Naturschützer*innen in Hessen. Allein für den vom Aussterben bedrohten Gartenschläfer arbeiten hessenweit mehr als 100 Ehrenamtliche intensiv mit dem BUND und den Wissenschaftler*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zusammen. Gemeinsam untersuchen sie seit 2019 im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“, warum dieser kleine Verwandte des Siebenschläfers vielerorts verschwindet. Auf Grundlage der mit Unterstützung der Ehrenamtlichen gewonnenen wissenschaftlichen Daten werden aktuell konkrete Schutzaktionen für die Schlafmaus mit der Zorromaske entwickelt und umgesetzt. 

„Das dramatische Artensterben findet direkt vor unserer Haustür statt. Der Gartenschläfer ist ein trauriges Beispiel dafür“, betont Susanne Steib, Projektkoordinatorin der „Spurensuche Gartenschläfer“ beim BUND Hessen. „Das wollen wir nicht hinnehmen. Und so geht es vielen Menschen in Hessen“. Es entstand eine enge Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen. Als Citizen Scientists (Bürgerwissenschaftler*innen) kontrollierten sie regelmäßig Wildtierkameras und Nistkästen, sammelten Kotproben und Totfunde, leiteten diese an die Wissenschaftler*innen weiter und betreuten sogar eigens entwickelte Schlafmaus-Forschungsgeräte, die „Dormouse Monitoring Systems“. Diese wurden in Gartenschläfer-Lebensräumen aufgestellt, die neugierigen Tiere erkundeten sie selbstständig und wurden dabei gewogen, fotografiert oder gefilmt und ihnen wurden vorsichtig Haarproben entnommen. In Hessen standen die Geräte in Groß-Gerau – der Landkreis ist neben Wiesbaden und dem Main-Taunus-Kreis einer der Verbreitungsschwerpunkte des Gartenschläfers in Hessen.

Steib: „Bei diesen Einsätzen sind tausende Kontrollgänge zusammengekommen, mit denen wir nun endlich dem rätselhaften Verschwinden des Gartenschläfers auf die Spur kommen können, damit wir ihn gemeinsam vor dem Aussterben bewahren. Ohne unsere ‚ehrenamtlichen Superhelden‘ wäre das nicht möglich gewesen“. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbrauchersicherheit gefördert.

 

Weitere Informationen: 

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

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