Berlin/Frankfurt am Main. Ab dem 10. Oktober 2021 zeigt das Museum Wiesbaden eine Ausstellung zu einer kleinen, aber ganz besonderen Schlafmaus: dem Gartenschläfer. Die Naturhistorischen Sammlungen des Museums sind dafür mit Unterstützung des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung tief in die Welt dieser gefährdeten heimischen Tierart eingetaucht. In Wiesbaden und Umgebung sind die Gartenschläfer, die wie die Siebenschläfer zur Familie der Bilche gehören, noch recht häufig anzutreffen – Wiesbaden ist bundesweite „Gartenschläfer-Hauptstadt“. Doch in vielen anderen Regionen in Deutschland und Europa sinken die Bestände der Schlafmäuse dramatisch oder sind bereits verschwunden.
In der Ausstellung steht deshalb nicht nur der Gartenschläfer im Mittelpunkt, sondern auch die aktuellen Untersuchungen der Naturschützer*innen und Wissenschaftler*innen. Mit ihrer „Spurensuche Gartenschläfer“ wollen sie herausfinden, warum eine Tierart, die als Allesfresser scheinbar recht anpassungsfähig ist, dennoch derart gefährdet ist. Gibt es Krankheiten, Hinweise auf genetische Verarmung oder gehen ihnen Lebensräume verloren? Ist ihre Bedrohung ein Hinweis auf größere Probleme der heimischen Artenvielfalt?
„Dass dem kleinen Gartenschläfer im großen Museum Wiesbaden eine ganze Ausstellung gewidmet ist, freut uns sehr“, betont Susanne Steib, die das Projekt beim BUND Hessen betreut. „Je mehr wir alle über unsere heimischen Arten wissen, umso größer die Chance, ihr Aussterben zu verhindern. Anhand unserer Forschungsergebnisse entwickeln wir deshalb aktuell ein Schutzkonzept, das wir in den kommenden Jahren umsetzen wollen.“
Dr. Hannes Lerp, Kustos für Wirbeltiere des Museums Wiesbaden: „Das Museum Wiesbaden möchte mit der Ausstellung für den Gartenschläfer werben. Hier in Wiesbaden hat er schon viele Freunde, die etwa in ihren Gärten für Unterschlüpfe sorgen. Aber nicht alle lieben das nachtaktive Tier. Auf Dachböden kann er einem die Ruhe rauben. Wer davon betroffen ist, sollte wissen, dass die Tiere geschützt sind und es Spezialisten gibt, die sich um ihn kümmern.“
Die Studienausstellung „Deutschlands Panda: Der Gartenschläfer“ wird vom 10. Oktober 2021 bis 24. April 2022 im Museum Wiesbaden zu besichtigen sein.
Ermöglicht wird das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ durch eine Förderung im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
Weitere Informationen
Informationen zur Ausstellung:
- Informationen zur Ausstellung beim Museum Wiesbaden
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Führungen durch die Fachwissenschaftler*innen des Museums Wiesbaden werden regelmäßig angeboten: www.museum-wiesbaden.de/kalender
Öffnungszeiten des Museums:
Mo geschlossen
Di/Do: 10 bis 20 Uhr
Mi/Fr: 10 bis 17 Uhr
Sa/So: 10 bis 18 Uhr
Mehr zum Gartenschläfer
- Meldestelle für Gartenschläfer-Beobachtungen: www.gartenschlaefer.de
- Gartenschläfer-Fotos
- Themenseite zur »Spurensuche Gartenschläfer« in Hessen
- Kontakt für Rückfragen:
Susanne Steib, Projektkoordinatorin beim BUND Hessen | gartenschlaefer(at)bund-hessen.de | Tel.: 069 677 376 16
Pressestelle BUND Hessen
Lynn Sophie Anders
069 677376 43
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