BUND Landesverband
Hessen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband
Hessen e.V.

Pressemitteilung

Protest gegen schwachen Weltklimavertrag: BUND fordert Kohleausstieg bei Kundgebung in Frankfurt/Main

12. Dezember 2015 | Energiewende, Klimawandel

„Die dreckigsten und ältesten Kohlekraftwerke müssen zuerst vom Netz genommen werden.“

BUND Klimaaktion in Frankfurt/Main (Foto: Bernd Roselieb) BUND Klimaaktion in Frankfurt/Main (Foto: Bernd Roselieb)

Nach dem Ende der Weltklimakonferenz in Paris sind am 12. Dezember in ganz Deutschland hunderte Aktive vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas auf die Straße gegangen. In Frankfurt/Main fand am Sachsenhäuser Mainufer eine Menschenketten-Demonstration mit Fotoshooting vor der Frankfurter Skyline und dem Eisernem Steg statt. „Die Ergebnisse der zweiwöchigen Verhandlungen in Paris reichen zum Schutz des Weltklimas nicht aus”, kritisiert Oliver Klinke vom BUND in Frankfurt/Main „Es fehlt an ambitionierten Ausstiegsplänen aus fossilen Energien. Weil die Politik auf der Konferenz nicht das Erwartete geliefert hat, sehen wir uns als Bürgerinnen und Bürger jetzt selbst in der Verantwortung, die Energiewende auf lokaler Ebene in unseren Städten und Kommunen umzusetzen. Wir erwarten auch von der Stadt Frankfurt/Main, bis spätestens zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Auch die Bundesregierung muss jetzt schnell konkrete Maßnahmen umsetzen. Zum Beispiel muss Deutschland endlich ernst machen und den Ausstieg aus der Kohle jetzt einleiten, damit er spätestens in den nächsten 25 Jahren abgeschlossen ist. Die dreckigsten und ältesten Kohlekraftwerke müssen zuerst vom Netz genommen werden”, ergänzt Klinke.

Um die globale Erwärmung auf ein gerade noch beherrschbares Maß zu beschränken und die schlimmsten Folgen für ärmere, besonders vom Klimawandel betroffene Länder abzuwenden, müssten alle Länder bis Mitte des Jahrhunderts auf eine 100-prozentige regenerative Energieversorgung umsteigen, sagt der BUND-Aktive. Das in Paris beschlossene Klimaschutzabkommen sehe der BUND nur als einen ersten Schritt auf dem Weg in ein treibhausgasfreies Wirtschaften. „Jetzt sind konkrete Schritte gefragt, damit der Klimawandel aufgehalten werden kann. Das bedeutet im Rhein-Main-Gebiet wie in anderen Regionen: lokal handeln gegen Vorhaben, die zu enormen Treibhausgas-Emissionen führen – um global das Klima zu schützen. Für uns vor Ort heißt das beispielsweise: Wir müssen gegen einen noch stärkeren Ausbau des Frankfurter Flughafens kämpfen, genauso wie gegen maßlosen Flächenfraß durch auswuchernde Städte oder Straßenneubau. Viel zu oft werden Ackerflächen mit ihren im Rhein-Main-Gebiet besonders wertvollen Böden versiegelt, die hocheffiziente Kohlenstoffspeicher sind. Weil der Ökolandbau besser für Böden und Klima ist als industrielle Agrarproduktion, setzen wir uns für eine Erhaltung und Ausweitung des Biolandbaus in der Region ein. Und statt auf riskante, klimaschädliche Technologien zur Energieumwandlung von gestern zu setzen, sollten wir in erneuerbare Energien investieren und Bürgerenergieprojekte stärken. Das kommt nicht nur dem Klima zugute, sondern auch unserer Gesundheit und den uns nachfolgenden Generationen”.

Auch in Frankreich und Österreich gingen heute mehrere tausend Mitglieder von lokalen BUND-Gruppen und dem BUND-Dachverband „Friends of the Earth” für die Energiewende von unten und den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas auf die Straße. In Paris organisierten Aktive von der BUND-Schwesterorganisation „Les Amis de la Terre” eine Protestaktion, bei der hunderte Menschengruppen im Stadtzentrum Buchstaben des Slogans „Climate. Justice. Peace.” und „People. Power. Now.” hochhielten.
 

Weitere Informationen

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb