Pressemitteilung

„Der Monte Kali muss deutlich kleiner werden!“ BUND Hessen fordert den Versatz relevanter Abraummengen in das Kalibergwerk

14. Juni 2024 | Werraversalzung

Um weitere salzhaltige Abwässer des K+S Werks Neuhof im Kreis Fulda zu vermeiden, muss der Monte Kali aus Sicht des BUND Hessen rückgebaut werden.

Salzhalde des Kalibergbaus von K+S Abraumhalde von K+S.  (Foto: Thomas Norgall / BUND Hessen)

Runder Tisch zur Vermeidung von Haldenabwässern aus der Kaliresthalde Neuhof

Nach der letzten Sitzung des Runden Tisches zur Vermeidung von Haldenabwässern des K+S Werkes in Neuhof (Kreis Fulda) am 11.06.2024 fordert der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) eine deutliche Verkleinerung der Halde Neuhof. Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: „Die vereinbarte Haldenwassereduzierung wird nur gelingen, wenn der Monte Kali bei Neuhof deutlich kleiner wird. Die weitere Aufhaldung muss gestoppt werden. K+S muss endlich Pläne zum Rückbau der Halde vorlegen.“

Die Haldenwassermenge aus der Halde Neuhof wird von K+S mit 1,1 Millionen Kubikmeter pro Jahr angegeben. Aus der Sicht des BUND gibt es keine Alternative zum Rückbau der Halde, um die gewaltigen Haldenwassermengen zu reduzieren. Egal welche Überlegungen zur Haldenabdeckung von K+S angestellt werden, alle Varianten benötigen Fläche. Doch diese Fläche gibt es nicht, denn seit einigen Jahren ist die gesamte genehmigte Fläche von 105 Hektar komplett beschüttet und im Eckpunktepapier zum Runden Tisch war zwischen der BI Neuhof, K+S und der Gemeinde Neuhof vereinbart worden, dass keine zusätzliche Fläche für die Haldenwasserreduktion beansprucht wird. Da aber jede Haldenabdeckung Fläche benötigt, bleibt aus der Sicht des BUND nur noch der Weg des Haldenrückbaus. 

Die Flächenfrage wird auch durch den Klimawandel verschärft. Starkregen, wie sie in den letzten Wochen in Süddeutschland großflächig auftraten, haben eine deutlich höhere Erosionskraft und wirken zerstörerisch auf die geplanten Haldenabdeckungen. Mehr Sicherheitspuffer gegen die Wirkung des Starkregens braucht aber Fläche und die gibt es bis heute nicht. 

Problematisch sind schon heute sehr niederschlagsreiche Jahre. In 2023 gab es plötzlich über 1.000 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und die Niederschläge setzen sich bis weit in das Frühjahr 2024 fort. Die Folge: Die bisherige Salzwasserpipeline an die Werra konnte die Haldenwassermengen nicht mehr aufnehmen und am 15.02.24 meldete K+S, dass fortan das überschüssige Haldenabwasser mit der Bahn abtransportiert wird. Jeden Tag wurden bis zu zwei Züge mit Kesselwagen eingesetzt. 

Jörg Nitsch, BUND Hessen: „Wir kommen am Runden Tisch nur zu einer Verständigung, wenn K+S die Fakten anerkennt und in seine Planungen einbezieht.“

Hintergrund

Das problematische salzhaltige Haldenabwasser entsteht durch den Niederschlag, der auf die ca. 200 Meter hohe Halde fällt. Er löst das Salz aus dem Monte Kali, sodass aus dem Niederschlagswasser Salzwasser wird. Dieses wird über eine Pipeline in die Werra eingeleitet, dringt aber auch heute noch teilweise in den Untergrund ein. Aus der jährlichen Niederschlagsmenge von 650 bis 850 l/m2 lässt sich überschlägig die jährlich anfallende Haldenwassermenge errechnen. 

Die genannten Niederschlagsmengen stammen von www.wetterkontor.de für das ca. 15 km entfernte Schlüchtern im (Main-Kinzig-Kreis). 

Weitere Informationen enthält die Dokumentation des Runden Tisches: https://www.neuhof-fulda.de/runder-tisch/

 

Weitere Informationen

 

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
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