Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland bewertet die heutge Entscheidung zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfs als einen Sieg des Populismus. Jörg Nitsch: „Deutschland ist nun leider auch eingeknickt und macht den Weg zur Bejagung von Wölfen frei. Damit hat der Populismus über den wissenschaftlichen Kenntnisstand und alle Erfahrungen gesiegt.“
Die Diskussion um den Wolf wird seit Jahren wegen steigender Nutztierrisse extrem emotional geführt. Dabei ist schon lange klar, dass die Zahl der Nutztierrisse nicht von der Zahl der Wölfe, sondern vom Umfang des Herdenschutzes bestimmt wird. Die Masse der Nutztierrisse erfolgt aber immer noch an ungeschützten Weidetieren. Hohe Zahlen an Nutztierrissen erfolgen außerdem durch einzelne spezialisierte Wölfe, die an ungeschützten Weidetieren „auf den Geschmack“ kommen.
Dies belegt auch der Jahresbericht 2023 zum „Wolf in Hessen". Von den 46 Übergriffsereignissen im Jahr 2023 erfolgten 26 (57 %) an ungeschützten Weidetieren. 16 der 46 Übergriffe (35 %) erfolgten allein durch die Wölfin GW3092f, die von Mai bis September 2023 allein 13 mal an fast immer komplett schutzlosen Nutztieren „lernen“ konnte, wie leicht Schafe und Ziegen ohne Herdenschutz erbeutet werden können.
In 2024 hat sich die Situation wieder entspannt. Bis zum 17.09.24 konnten nur sechs Übergriffe mit 16 Nutztierrissen dem Wolf zugeordnet werden.
Wenn in Hessen heute bereits Wölfe bejagt werden könnten, würden ganz überwiegend Tiere geschossen, die keine Nutztiere gerissen hätten.
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