Frankfurt am Main, Pressemitteilung vom 10. Dezember 2020
Vor fünf Jahren, am 12. Dezember 2015, wurde das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, doch von den hehren Zielen ist bislang kaum etwas umgesetzt worden. Wenige Tage vor dem kleinen Jubiläum, wird der Europäische Rat wohl erneut über das Thema Klima beraten. Selbst wenn es zu dem beabsichtigten Emissionsreduktionsziel von 55 Prozent netto bis 2030 kommt, ist das entschieden zu wenig. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Hessen fordert echte Klimapolitik. Angesichts der aufziehenden Klimakatastrophe brauchen wir Mut und radikale Maßnahmen.
Jörg Nitsch, Landesvorsitzender: „Die Folgen der Erderhitzung können nicht mehr ignoriert werden. Verdurstende Wälder, Wassernotstand in Kommunen, ausgetrocknete Bäche durch immer heißere Sommer. Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen! Die EU und Deutschland müssen einen deutlichen Beitrag zur Emissionsreduktion leisten. Dafür wäre ein Klimaziel von mindestens 65 Prozent für die EU zwingend. Das geht nur, wenn alle Staaten an einem Strang ziehen. Notwendig sind jetzt wirklich ambitionierte Maßnahmen: Raus aus der fossilen Energie, rein in den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien.“
Die Weltorganisation für Meteorologie hatte zuletzt mitgeteilt, dass auch 2020 wohl eines der wärmsten drei je gemessenen Jahre werden wird. Der Climate Action Tracker des New Climate Institutes zeigt, die Pfade bis 2050 sind zu schwammig, deswegen braucht es bereits bis 2030 ambitionierte Zwischenziele. Die Folgen eines Vertagens beim Klimaschutz wären verheerend.
Nitsch weiter: „Der fünfte Jahrestag des Pariser Klimabkommens ist kein Grund zum Feiern, denn unsere Bundesregierung hat die Umsetzung des Abkommens erfolgreich versäumt. Stattdessen hält sie am nicht mehr zeitgemäßen Kurs von Gestern fest. Noch immer werden Wälder für Autobahnen gerodet und neue Kohlekraftwerke gehen ans Netz. Das 1,5 Grad-Ziel muss eingehalten werden, wegen unserer Mitschuld an den Ursachen des Klimawandels und aus Verantwortung für die kommenden Generationen. Wir fordern eine Klimapolitik für alle und nicht das Eingehen auf klimaschädliche Lobbyinteressen.“
Weitere Informationen
- Themenseite zum Klimaschutz und zur Energiewende
- Gemeinsame Eckpunkte der hessischen Naturschutzverbände BUND, HGON, NABU und des Bundesverband WindEnergie e.V. für einen naturverträglicheren Windkraftausbau in Hessen: Biodiversität & Klima – gemeinsam schützen!
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