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Pressemitteilung

Frankfurter Flughafen: Ryanair bestätigt seinen schlechten Ruf – Keine Aufweichung des Nachtflugverbots von 23 bis 5 Uhr!

12. Oktober 2017 | Flughafen

Wer rücksichtslos ständig nach 23 Uhr landet, der sollte keine Landeerlaubnis erhalten und auf andere Flughäfen verwiesen werden.

Flugzeug Ryanair (Foto: Niko Martin) Flugzeug Ryanair (Foto: Niko Martin)  (Foto: Niko Martin)

„Ryanair hat im September seinen schlechten Ruf bestätigt”, kritisiert Thomas Norgall vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Dr. Markus Bucher von der Stadt Neu-Isenburg hat die Aufstellung der verspäteten Landeanflüge des letzten Monats ausgewertet und dabei festgestellt, dass vor allem Flugzeuge der irischen Billigfluglinie Ryanair nach 23 Uhr gelandet sind. Der BUND wendet sich entschieden gegen die Aufweichung des Nachtflugverbots, die Fraport-Chef Schulte kürzlich gefordert hat. „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Nachtruhe”, erneuert Thomas Norgall vom BUND die Forderung seines Verbandes nach einer Ausweitung des Nachflugverbots von sechs auf acht Stunden.

Im September gab es am Frankfurter Flughafen 105 Landungen nach 23 Uhr und immerhin 38 Mal störten Flugzeuge der irischen Billigfluglinie Ryanair die Nachtruhe der Bevölkerung. Rechnerisch kamen in jeder Septembernacht drei Flugzeuge zu spät in Frankfurt an und in jeder Nacht war mehr als ein Flugzeug von Ryanair zu spät.

Angesichts solcher Zahlen muss die bisherige Praxis des Nachflugverbots überdacht werden. Wer so häufig zu spät kommt wie Ryanair, nimmt das Nachtflugverbot offensichtlich nicht ernst. Auffallend ist, dass alleine 14 verspätete Ankünfte auf die Startflughäfen Glasgow und Palma de Mallorca fallen. Auch aus Stansted kamen 11 verspätete Flüge. Für den BUND ist dies angesichts der kurzen Flugzeiten von diesen Flughäfen nicht akzeptabel. Wenn die Ryanairflieger früher starten würden, kämen sie auch vor 23 Uhr in Frankfurt an. Hier wird die Ausnahmeregelung, wonach verspätete Landungen zulässig sind, über Gebühr in Anspruch genommen, so dass es zu häufigen Verspätungen kommt. Der BUND fordert, dass die Fluggesellschaften in die Pflicht genommen werden: Wer rücksichtslos ständig nach 23 Uhr landet, der sollte keine Landeerlaubnis erhalten und auf andere Flughäfen verwiesen werden.

Eine klare Absage erteilte der BUND der Forderung des Vorstandsvorsitzenden der FRAPORT Stefan Schulte nach einem „flexiblen Nachtflugverbot“, so dass auch Starts nach 23 Uhr zugelassen werden sollen. Denn die viel zu vielen verspäteten Landungen dürfen nicht auch noch durch verspätete Starts „belohnt” werden. Die Fraport-Forderung nach einer Aufweichung des Nachtflugverbots ist für den BUND ein Skandal. Fraport bleibt für die Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet der schwierige Nachbar und „Störenfried”.
 

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