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Pressemitteilung

Deutscher Erdüberlastungstag 2019: Ab 3. Mai leben wir auf Pump

02. Mai 2019 | Energiewende, Klimawandel

Für den BUND ist der frühe deutsche Erdüberlastungstag ein Alarmsignal und ein Zeichen für eine verfehlte Umwelt- und Naturschutzpolitik der letzten Jahre.

There is no PLANET B (Foto: Niko Martin) Klimastreik für die Zukunft.  (Foto: Niko Martin)

Frankfurt am Main, 02.05.2019. – Am morgigen deutschen Erdüberlastungstag hat Deutschland bereits nach vier Monaten so viele Ressourcen verbraucht wie unserem Land rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Gründe dafür sind unter anderem ein viel zu hoher Energieverbrauch, der steigende CO2-Ausstoß im Verkehr und in der Massentierhaltung sowie die Verunreinigung von Böden, Luft und Grundwasser.

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist der frühe deutsche Erdüberlastungstag ein Alarmsignal und ein Zeichen für eine verfehlte Umwelt- und Naturschutzpolitik der letzten Jahre.

„Deutschland lebt ab jetzt auf Pump und verschwendet großzügig die Lebensgrundlagen anderer Länder und zukünftiger Generationen“, kritisiert Jörg Nitsch, Landesvorsitzender des BUND Hessen. „Wir verbrauchen mehr als uns rechnerisch zusteht.“

Im Gegensatz zum weltweiten Erdüberlastungstag im Sommer findet der deutsche Erdüberlastungstag bereits im Frühjahr statt. Würden alle Staaten der Welt so wirtschaften wie Deutschland und alle Menschen so leben wie wir, bräuchte die Menschheit drei Erden, um ihren Ressourcenverbrauch zu decken.

„Von einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit unserem Planeten sind wir weit entfernt“, so Nitsch weiter. „Wir fordern die Politikerinnen und Politiker auf, endlich zu handeln, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.“

Dürresommer und Starkregen, das Insektensterben oder der Verlust an Artenvielfalt: Die Folgen des unverantwortlichen Umgangs mit unserem Planeten sind unübersehbar. Mit den richtigen Rahmenbedingungen ließen sich aber weniger Verbrauch und mehr Lebensqualität gut miteinander vereinbaren.

„Die Zeiten eines Wirtschaftswachstums um jeden Preis sind vorbei. Wir brauchen klare gesetzliche Rahmenbedingungen, um gesellschaftliche und ökologische Veränderungen zu unterstützen und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wirtschaft“, sagt Nitsch. „Wir setzen uns ein für ein Leben, das nicht auf Kosten zukünftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden geht.“
 

Hintergrund

Am Erdüberlastungstag hat die Weltbevölkerung alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet im Laufe eines Jahres erzeugen kann. Ab diesem Tag beanspruchen wir für das übrige Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald, als uns rein rechnerisch zur Verfügung stehen. Das Ziel des vom Global Footprint Network errechneten Aktionstages ist es, die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.
Länder wie Haiti, Ruanda oder auch Indien haben einen weitaus kleineren ökologischen Fußabdruck als Deutschland, gleichzeitig schultern sie einen Großteil der Folgen der katastrophalen Erdausbeutung wie Dürren, Überschwemmungen oder Artensterben.
 

Mehr Informationen

Das BUND-Dossier „Perspektive 2030: Suffizienz in der Praxis“ beleuchtet mit zahlreichen Beispielen und konkreten Vorschlägen, wie Kommunal- und Bundespolitik eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Mobilität, Materialverbrauch, Energie, Landwirtschaft und Ernährung gestalten können: www.bund.net/suffizienz-dossier


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