Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) hat angesichts des drohenden Rodungsbeginns im Dannenröder Wald seine Forderung nach einem Moratorium für den Bau der A 49 erneuert. Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: „Die Landesregierung sollte mit der Räumung wenigstens warten, bis die Gefahr von Coronainfektionen wieder deutlich geringer ist. Baurecht bedeutet weder Baupflicht, noch verpflichtet es zum unvernünftigen Handeln.“
Während die Bundes- und Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger auffordern, überall und immer Abstand zu halten, ziehen sie im Dannenröder Wald trotz extrem hoher täglicher Coronaneuinfektionen tausende Polizistinnen und Polizisten zusammen und nehmen die vielfache Unterschreitung des Mindestabstands in Kauf. Der Staat zeigt damit eine völlig unverständliche und gefährliche Härte bei der Durchsetzung eines Autobahnabschnitts. Der BUND beurteilt das Regierungshandel als völlig überzogene Machtdemonstration. „Es besteht schließlich keine Eilbedürftigkeit für den Bau“, argumentiert Jörg Nitsch.
Der BUND bezeichnet die A 49 als Planungsdinosaurier, weil die Begründung für ihren Bau heute nicht mehr gegeben ist. Der Klimawandel erzwingt die Neubewertung aller Straßenprojekte des Bundesverkehrswegeplans, weil Deutschland ohne eine neue Verkehrspolitik das Pariser Klimaabkommen nicht einhalten kann. Die Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans soll im Frühjahr 2021 beginnen. „Nun sollen mit der Waldrodung im Dannenröder Wald schnell vollendete Tatsachen geschaffen werden, um das erkennbar nicht mehr zeitgemäße Projekt gegen jede Vernunft durchzudrücken“, vermutet Jörg Nitsch vom BUND.
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