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Pressemitteilung

BUND-Kommentar zur Veröffentlichung des Wasserwirtschaftlichen Fachplans des HMUKLV

18. Februar 2022 | Klimawandel, Flüsse & Gewässer, Hessisches Ried Wälder

Das Hessische Umweltministerium hat den Wasserwirtschaftlichen Fachplan zur Beteiligung veröffentlicht. Der BUND Hessen sieht dennoch Nachbesserungsbedarf bei der Wasserpolitik des Landes. Vor allem die Wälder im Hessischen Ried sind weiterhin stark bedroht.

Thomas Norgall, stellv. Landesgeschäftsführer und Naturschutzreferent Thomas Norgall, stellv. Geschäftsführer und Naturschutzreferent. (Foto: Rolf Wegst)

Frankfurt am Main, BUND-Kommentar vom 18. Februar 2022
 

Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) begrüßt, dass die Umweltministerin mit der Vorlage des Wasserwirtschaftlichen Fachplans die Aufmerksamkeit auf eines der größten Probleme im Zuge des Klimawandels lenkt. Der BUND Hessen sieht dennoch Nachbesserungsbedarf bei der Wasserpolitik des Landes. Der Klimawandel führt zu langen Trockenphasen und ändert alle Rahmenbedingungen. Hessen muss sich hierauf einstellen und deutlich mehr Anstrengungen zur Rettung der Wälder im Hessischen Ried unternehmen.

Unzufrieden ist der BUND mit den bisher bekannten Inhalten des Plans. Thomas Norgall, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Hessen:

„Ein Weiter so darf es in der Wasserpolitik nicht geben. Das Land muss künftig eine deutliche Steuerungsrolle übernehmen, damit wir nicht im Wassernotstand landen. Zur Finanzierung der nötigen Maßnahmen muss umgehend der sogenannte „Wasserpfennig“ wieder eingeführt werden. Notwendig ist auch die Kapazitätserweiterung zur Infiltration von aufbereitetem Rhein- und Mainwasser in die Grundwasserleiter, um die potenziellen Grundwasserfördermengen zu erhöhen und die Grundwasserspiegel unter den schwer geschädigten Wäldern im Hessischen Ried gemäß der einstimmigen Empfehlung des Runden Tisches  anzuheben.“



Hintergrund


  • Der „Wasserpfennig“ wird in 13 der 16 Bundesländer erhoben. Rechtsgrundlage ist das Verursacherprinzip, das in der Wasserrahmen-Richtlinie der EU enthalten ist. Hessen hatte den „Wasserpfennig“ 2003 unter rot-grün als Zweckgebundene Abgabe eingeführt, anschließend in der Amtszeit von Roland Koch (CDU) aber auslaufen lassen. 

  • BUND-Studie zum Wasserentnahmeentgelt: Einheitliche Regelung für Gewässerschutz überfällig
  • Empfehlung des Runden Tisches Hessisches Ried:
 Gezielte Anhebung des Grundwasserstandes (über den derzeit maßgeblichen Grundwasserbewirtschaftungsplan hinaus) mit Schutzmaßnahmen für Siedlungen und Landwirtschaft
    • Im Gernsheimer Wald sollte mit der Aufspiegelung des Grundwassers begonnen werden – als Pilotprojekt. Ob zusätzlich auch eine Aufspiegelung weiteren Waldgebieten erfolgen soll, kann nach dem Probelauf zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.
    • Die Wasser-Projekte zur Rettung des Waldes und zum Schutz von Landwirtschaft und Kellern in den Waldgebieten „Darmstadt 1“ (Harras und Triesch), „Groß-Gerau 3“ (Büttelborner Wald) und „Darmstadt 5“ (Pfungstädter Moor) (v.a. das „Westwaldprojekt“) sollten optimiert und fortgesetzt werden.


 

 

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
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