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Pressemitteilung

BUND-Kommentar zur Meldung des SPD-MdL Torsten Warnecke „Jeden Tag drei Hektar Acker weniger” vom 26.8.2016

26. August 2016 | Flächenschutz, Landwirtschaft

„Für den BUND ist und bleibt der ökologische Landbau das Zielbild für die Landwirtschaft in Hessen. Er schont Ressourcen, Grundwasser und Biodiversität.”

Frankfurt am Main, 26.08.2016. – Der SPD Landtagsabgeordnete Torsten Warnecke kritisiert nach Ansicht des hessischen Landesverbandes des BUND in seiner heutigen Pressemeldung mit dem Titel „Jeden Tag drei Hektar Acker weniger” zurecht den zu hohen Flächenverbrauch für Verkehrs- und Siedlungszwecke zu Lasten der landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Nicht einverstanden ist der BUND mit der Forderung von Herrn Warnecke, dass wegen der landwirtschaftlichen Flächenverluste die Strategie der Landesregierung zur Förderung des Ökologischen Landbaus überdacht werden müsse, weil der Ökolandbau für dieselbe Produktionsmenge an Nahrungsmitteln mehr Fläche benötige als die konventionelle Landwirtschaft.

Für den BUND ist und bleibt der ökologische Landbau das Zielbild für die Landwirtschaft in Hessen. Er schont Ressourcen, Grundwasser und Biodiversität und produziert klimaverträglicher. Studien haben nachgewiesen, dass mit ökologischer Landwirtschaft ausreichend Nahrungsmittel produziert werden können, sofern die Ernährungsgewohnheiten sich in Richtung weniger Fleischkonsum entwickeln.

Herwig Winter, BUND-Vorstandssprecher: „Warneckes Aussage, dass die Landwirtschaftsfläche in Hessen schon jetzt nicht ausreichen würde, um alle Menschen im Land mit Nahrungsmitteln zu versorgen, muss relativiert werden. Ob landwirtschaftliche Fläche in ausreichender Menge zur Verfügung steht, um die Menschen in einer Region mit Nahrungsmitteln zu versorgen, hängt immer auch von den Nahrungsgewohnheiten ab. Je höher der Fleischkonsum, desto höher der Flächenbedarf. Auf jeden Fall müssen die Nahrungsmittel, die wir erzeugen können, umweltschonend und tiergerecht produziert werden. Das garantiert der ökologische Landbau. Felix zu Löwenstein, der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, hat recht, wenn er sagt: Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr.”

Die regional sehr unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in Hessen hat aber zur Folge, dass in den Ballungsräumen ein erheblicher Druck auf zusätzlichen Wohnraum entsteht. Ziel muss es nach Ansicht des BUND deshalb sein, Strategien zu entwickeln, wie zusätzlicher Wohnraum ohne weiteren bilanziellen Flächenverlust geschaffen werden kann.

Herwig Winter: „In Hessen werden im Durchschnitt der letzten vier Jahre täglich insgesamt 3,0 ha Fläche für Siedlungs- und Verkehrszwecke versiegelt, bis 2020 soll dieser Wert auf 2,5 ha täglich sinken. Nachhaltig ist allerdings nur eine Netto-Neuversiegelung von 0 ha. – d. h. werden Flächen versiegelt, müssen an anderer Stelle Flächen in derselben Größe entsiegelt werden.”
 

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