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BUND-Kommentar: Umdenken bei den baupolitischen Plänen der Landesregierung erforderlich

12. August 2020 | Naturschutz, Nachhaltigkeit, Mobilität, Lebensräume, Klimawandel, Flächenschutz

„Wir halten ein Umdenken bei den baupolitischen Plänen der Landesregierung für erforderlich“, sagt Jochen Kramer, Vorstandsmitglied des BUND Hessen. „In Anbetracht der anhaltenden Corona-Pandemie, der Klimaerwärmung und dramatischer Verluste der Artenvielfalt, muss ein Umdenken einsetzen.“

Straße mit Schienen Ziel bei der Schaffung neuen Wohnraums muss die noch stärkere Konzentration auf bereits vorhandene Siedlungsbereiche sein. (Foto: Lynn Anders / BUND Hessen)  (Foto: Lynn Anders / BUND Hessen)

„Wir halten ein Umdenken bei den baupolitischen Plänen der Landesregierung für erforderlich“, sagt Jochen Kramer, Vorstandsmitglied des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) anlässlich der Vorstellung der Wohnungsbedarfsprognose durch den Hessischen Wirtschaftsminister am 10.08.2020. „In Anbetracht der anhaltenden Corona-Pandemie, der Klimaerwärmung und dramatischer Verluste der Artenvielfalt, muss ein Umdenken einsetzen.“ 

Ziel muss die noch stärkere Konzentration auf bereits vorhandene Siedlungsbereiche sein. Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums sollte vor allem im bebauten Raum, durch Aufstockungen, Umnutzungen von Gewerberäumen und Baulückenschlüssen erfolgen. Auch die Umnutzung von Konversionsflächen in hessischen Kommunen ist ein gutes Beispiel. Neubaugebiete bedeuten hingegen immer den Verlust von Offenland, das für Klima und Artenvielfalt ökologisch von Bedeutung ist.

Der BUND erwartet zum einen mittelfristig eine geringere Wohnungsnachfrage. Zum anderen erfordern Krisenzeiten eine Stärkung der gesellschaftlichen Resilienz gegenüber den enormen Herausforderungen der Pandemie, des Artensterbens und der Klimaerwärmung. Das Naturkapital der Gesellschaft, Naturräume und landwirtschaftliche Flächen müssen deshalb weitgehend geschont und dürfen nicht kurzfristigen Interessen geopfert werden. 

Zur Umsetzung der von der Landesregierung angestrebten Nachhaltigkeit bei der Wohnraumschaffung gehören neben der vorrangigen Umnutzung bestehender Gebäude die Dach- und Fassadenbegrünung, die Energieeffizienz und Gewinnung von Solarenergie. Die von der Landesregierung angestrebte Anbindung von neuen Wohnquartieren an bestehende ÖPNV-Verbindungen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Bei der weiter angestrebten hohen Zahl an neuen Wohnungen ist dennoch absehbar, dass die dafür notwendige Infrastruktur des ÖPNV nicht ausreicht. Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung ist außerdem die Erweiterung der Rheinwasseraufbereitungsanlage in Biebesheim erforderlich. 

 

Weitere Informationen

 

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
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