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Pressemitteilung

BUND-Kommentar zur Meldung des neuen Wolfnachweises in Hessen

20. Juli 2022 | Wolf

Der BUND Hessen ist erfreut über den weiteren Nachweis eines Wolfs in Hessen und betont die Wichtigkeit eines landesweiten Herdenschutzes, um Schafe und Ziegen vor Rissen zu schützen.

Wolf blickt nach hinten Der Wolf kehrt nach Hessen zurück.  (Foto: Cornelia Arens / Klick Faszination)

Herdenschutz bleibt wichtigster Beitrag zum Schutz vor Nutztierrissen

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat am 20.07.2022 einen neuen Wolfnachweis mitgeteilt. Thomas Norgall, stellvertretender Geschäftsführer des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen):

„Der neuerliche Nachweis eines Wolfes in Hessen bestätigt die vorhergesagte Ausbreitung des Wolfes in Hessen. Erfreulich ist weiter, dass es trotz der Zunahme in Hessen in 2022 erst einen bestätigten Nutztierriss gab. Damit dies so bleibt, muss landesweit der Herdenschutz konsequent umgesetzt werden. Denn gerade die jungen, auf der Suche nach einem Revier umherstreifenden Wölfe dürfen gar nicht erst lernen, dass Schafe und Ziegen eine leichte Beute sein können. Wichtig bleibt auch die wirtschaftliche Absicherung der Weidetierhaltung durch Änderungen der Agrarpolitik. Vor allem die Beweidung mit Schafen und Ziegen hat für den Erhalt vieler ökologisch wertvoller Biotope zentrale Bedeutung. Doch die wirtschaftliche Existenz der Schäferinnen und Schäfer ist durch die Fehler der Agrarpolitik stark gefährdet. 

Hintergrund:

Der BUND setzt sich für das Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch ein. Herdenschutzmaßnahmen soll der Staat finanzieren, denn die nötigen Mehraufwendungen sollten nicht auf die Weidetierhalter*innen verlagert werden. Wölfe, die den Herdenschutz nachweislich überwinden, sollen auch entnommen werden können. Hierzu gibt es einen gemeinsamen Leitfaden aller Bundesländer und der Bundesregierung. Die oft behauptete Regelungslücke gibt es nicht. Die Forderung nach einer Bestandsregulierung durch die Jagd lehnt der BUND als kontraproduktiv ab. Solche Abschüsse würden die Probleme vergrößern, weil dann auch Tiere geschossen werden, die keine Nutztiere reißen, ihr Revier aber gegen andere Wölfe verteidigen.

 

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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