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Pressemitteilung

BUND-Kommentar: „Mindestwassererlass“ unerlässlich zum Schutz der Fischfauna

21. August 2020 | Flüsse & Gewässer, Energiewende, Kleine Wasserkraft

Mit dem Mindestwassererlass werden die Fische in den hessischen Bächen und Flüssen davor geschützt, massenhaft zu sterben.

Bachlauf (Foto: Niko Martin) Bachlauf (Foto: Niko Martin)  (Foto: Niko Martin)

Frankfurt am Main, den 21. August 2020

 

Dr. Werner Neumann, Vorstandsmitglied des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hessen kommentiert die aktuelle Kritik der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Wasserkraftwerke am sogenannten „Mindestwassererlass“ von Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90 / Die Grünen) und begrüßt den „Mindestwassererlass“ als unerlässliche Maßnahme zum Schutz der Fischfauna in Bächen und Flüssen. 

„Der BUND lehnt die Forderungen der hessischen Wasserkraftbetreiber und des ehemaligen Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90 / Die Grünen, Hans-Josef Fell, Wasserkraftanlagen ungeachtet ihrer ökologischen Auswirkungen ohne Einschränkungen weiter betreiben zu wollen, strikt ab. Mit dem Mindestwassererlass werden die Fische in den hessischen Bächen und Flüssen davor geschützt, massenhaft zu sterben. Fischtreppen und Umgehungsgewässer brauchen genügend Wasser, um das Überleben der Fische zu ermöglichen. Der Mindestwassererlass gewährleistet so den Schutz der Tiere. Dies dient auch den Programmen zur Wiederansiedlung des Lachses in den Nebenflüssen der großen Flüsse.“ 

Der Gewässerexperte des BUND, Dr. Hans-Joachim Grommelt, weist daraufhin, dass 10-50 % der flussabwärts schwimmenden Fische in der Turbine einer Wasserkraftanlage verenden. Wenn an einem Fluss mehrere Wasserkraftanlagen bestehen, führt dies dazu, dass praktisch keine Wanderfische wie z.B. der Aal den Unterlauf des Flusses erreichen. 

„94 Prozent unserer kieslaichenden Fischarten wie Barbe und Nase sind auch deswegen vom Aussterben bedroht. Wasserkraftturbinen sind keine ‚romantischen Mühlen‘“, meint Hans-Joachim Grommelt. 

Werner Neumann weist darauf hin, dass der Beitrag der Wasserkraft zum Klimaschutz nur marginal ist: „Die 600 hessischen Wasserkraftanlagen erzeugen insgesamt nur 1 %, die 545 hessischen Kleinwasserkraftanlagen sogar nur 0,1 % des Strombedarfs in Hessen. Investitionen in Stromeinsparung liefern „gesparten Strom“ weitaus kostengünstiger als mit Wasserkraft Strom erzeugt werden kann und verursachen keine ökologischen Probleme.“ 

Wasserkraft ist nach Auffassung des BUND selbst Opfer des Klimawandels und weist immer geringere Auslastungswerte auf. 

Werner Neumann: „Wenn die „Wassermühlen“ weiter als Kulturgut angesehen werden sollen, müssen sie auch dem Naturschutz in den Gewässern dienen und zugunsten der Fische und anderer Wasserlebewesen umgerüstet werden.“ 

 

Weitere Informationen

 

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
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