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Pressemitteilung

BUND-Kommentar zur Mikroplastikforschung an der Hochschule RheinMain

12. Oktober 2021 | Umweltgifte, Mobilität, Meere, Flüsse & Gewässer, Chemie

Mikroplastik ist eine unsichtbare Gefahr für Mensch und Natur, die mittlerweile allgegenwärtig ist. Die Folgen der Mikroplastik-Verschmutzung zu untersuchen, ist daher besonders wichtig.

Mikroplastik als unsichtbare Gefahr. Nicht immer ist Mikroplastik so deutlich zu erkennen. (Foto: Stephan Glinka)  (Foto: Stephan Glinka)

Frankfurt am Main, BUND-Kommentar vom 12. Oktober 2021

Michael Rothkegel, Landesgeschäftsführer des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) begrüßt die Forschungsinitiative zu den Umweltfolgen von Mikroplastik von Professorin Jutta Kerpen an der Hochschule RheinMain in Rüsselsheim.

„Wir begrüßen, dass die Folgen der Mikroplastik-Verschmutzung durch Professorin Jutta Kerpen in Hessen erforscht werden. Mikroplastik ist eine unsichtbare Gefahr für Mensch und Natur. Aufgrund seiner Eigenschaften wirkt Mikroplastik wie ein Magnet auf Umweltgifte: Es zieht Schadstoffe geradezu magisch an, die sich auf seiner Oberfläche anreichern. Neueste Untersuchungsergebnisse deuten zudem daraufhin, dass Mikroplastik auch tierische und menschliche Zellen direkt schädigen kann. Mikroplastikpartikel einer bestimmten Größe blieben an der Zellmembran haften und verringerten die Lebensdauer der Membran durch entstehende Spannung deutlich. Es ist daher wichtig, die Folgen der Plastikverschmutzung zu untersuchen, denn Mikroplastik ist bereits überall – in Gewässern, in Böden, in der Luft, in der Nahrungskette. Auf Plastik zu verzichten, ist für Verbraucher*innen ein machbarer und guter Schritt, von dem die Umwelt und auch die menschliche Gesundheit profitiert.

Wir weisen auf eine weitere wichtige Quelle für die Entstehung von Mikroplastik hin: den Reifenabrieb. Der Abrieb von Autoreifen ist mit Abstand die größte Quelle für Plastikeinträge in die Umwelt. Studien gehen von etwa 100.000 bis über 140.000 Tonnen Mikroplastik aus, die jedes Jahr in Deutschland durch den Straßenverkehr entstehen. Die Fachexpert*innen sind sich einig, dass Reifenabrieb die größte Einzelquelle für Kunststoffe in der Umwelt ist. 

Der BUND Hessen wiederholt daher seine Forderungen nach einer sozial-ökologischen Mobilitätswende weg vom PKW-Individualverkehr: Weniger Autos bedeutet weniger Reifenabrieb, weniger Feinstaub, weniger CO2, weniger Verkehrslärm, aber mehr Gesundheit für Mensch und Natur.“

Der BUND Hessen unterstützt das von VCD (Verkehrsclub Deutschland), dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), FUSS e.V. (Fachverband Fußverkehr Deutschland) und den Radentscheiden Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Kassel initiierte „Volksbegehren für ein Verkehrswendegesetz“. Das Begehren will erreichen, den Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsarten – zu Fuß gehen, Radfahren, ÖPNV – auf mindestens 65 Prozent am gesamten Personenverkehr zu erhöhen.

Neben dem BUND Hessen unterstützen auch Greenpeace und die Naturfreunde Hessen das „Volksbegehren für ein Verkehrswendegesetz“.

 

Weitere Informationen:

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

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