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Pressemitteilung

BUND klagt gegen zu hohe Emissionen aus Notstromdieselmotoren von Rechenzentren

07. Juli 2022 | Klimawandel, Energiewende, Rechenzentren, Luftreinhaltung

Die Notstromversorgung muss überdacht und sauberer gestaltet werden.

Kabel in einem Rechenzentrum Rechenzentren verbrauchen viel Energie und müssen daher umweltfreundlicher werden.  (Foto: Brett Sayles / Pexels)

Frankfurt am Main, den 07.07.2022

Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) hat Klage beim Verwaltungsgericht Frankfurt am Main gegen die Genehmigung von 29 Notstromdieselmotoren mit über 150 Megawatt Leistung beim neuen Rechenzentrum der Firma Equinix in Frankfurt-Seckbach eingereicht. 

Der immense Ausbau der Rechenzentren im Rhein-Main-Gebiet zieht den Bau von hunderten Notstromdieselmotoren nach sich. Die Anlagen laufen zwar nur einige Stunden im Jahr, jedoch sind die Konzentrationen der Schadstoffe um das 10 bis 20-fache höher als bei sauberen LKW-Motoren.

Dr. Werner Neumann, Energieexperte BUND Hessen, sieht in der Klage ein wichtiges Signal: “Die Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch des Naturschutzgebiets in Seckbach, durch Stickoxide und Feinstaub müssen deutlich gesenkt werden. Unser Ziel ist es, dass mit besserer Abgasreinigung oder durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellen eine saubere Notstromversorgung der Rechenzentren sicher gestellt wird".

Mit seiner Klage will der BUND Hessen erreichen, dass die Berechnungen der Genehmigung überprüft werden. Frage ist, ob der "Stand der Technik" umgesetzt wurde, ob die Regeln der TA Luft korrekt angewandt und ob Ausnahmen zurecht erteilt wurden. Zudem müssen nach Auffassung des BUND die gesamten Emissionen aller umliegenden Rechenzentren einbezogen werden, die gemäß der Bildung von "Clustern" zu besonders hohen lokalen Belastungen führen.

Neumann fordert gesetzliche Standards auf Bundes- und Landesebene für nachhaltige Rechenzentren: “Dazu gehören nicht nur eine saubere Notstromversorgung sondern die effiziente Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien und vor allem die Nutzung der Abwärme, mit der ganze Städte beheizt werden könnten". 

Gemeinsam mit Partnern wie der "Lokalen Agenda 21 Offenbach" und Bürgerinitiativen, setzt sich der BUND Hessen schon seit einem Jahr dafür ein, dass ein Standard für nachhaltige Rechenzentren im Rhein-Main-Gebiet etabliert wird. 

Neumann abschließend: “Länder wie die Niederlande oder Schweden sind bereits weiter. Equinix setzt zum Beispiel in den USA schon Brennstoffzellen zur Notstromversorgung ein – unverständlich warum dies nicht in Frankfurt erfolgt."

 

Weitere Informationen

          BUND Hessen:
          Dr. Werner Neumann
          Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt am Main
          eMail: werner.neumann(at)bund.net, Tel. 0172 66 73 815

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
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