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Pressemitteilung

BUND Hessen fordert deutlich mehr und wirksamere Schritte zum Klimaschutz in Hessen – Jährliche CO2-Minderung in Hessen muss verfünffacht werden!

04. Februar 2021 | Klimawandel, Mobilität, Energiewende

Die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrs- und Energeisektor müssen drastisch gesenkt werden. (Foto: Niko Martin)

Zur aktuellen Treibhausgasbilanz des Landes Hessen hat der BUND Hessen eine Analyse durchgeführt (siehe unten), die zeigt, dass die Aktivitäten zum Klimaschutz seitens das Landes Hessen, der Kommunen und aller Energieverbraucher deutlich verstärkt werden müssen. Alarmierend ist, dass die Treibhausgasemissionen, vor allem CO2, in den sechs Jahren vor 2019 nicht gesunken sind. Entgegen der Zielsetzung einer Senkung der Emissionen um 30 % im Vergleich zum Jahr 1990 sei bis zum Jahr 2019 nur eine Minderung um 25% erreicht worden. Bezieht man die Emissionen ein, die in anderen Bundesländern für Stromverbrauch in Hessen erfolgen, liegt die CO2-Minderung in Hessen bei nur 15% gegenüber 1990. Die Ziele der Landesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2025 um 40% und bis 2030 um 55% zu vermindern, sind mit der bisherigen Politik nicht mehr erreichbar.

Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien hat in Hessen zwar das Ziel von 25% erreicht. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil von Ökostrom schon bei über 50%. Wenn es so weitergeht wie bisher, dann wird Klimaneutralität nicht wie von der Landesregierung beabsichtigt im Jahr 2050, sondern erst im Jahr 2100 erreicht. Viel zu spät.

Sicherlich waren die Rahmenbedingungen der Bundespolitik nicht günstig. Aber es gilt nun nach vorne zu schauen, damit Hessen beim Klimaschutz noch ins Ziel kommt.

„Alle Aktivitäten für den Klimaschutz müssen um den Faktor fünf intensiviert werden, damit Hessen seinen Beitrag leistet, das 1,5 Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz noch zu erreichen“, stellt Dr. Werner Neumann, Klimaschutzexperte des BUND Hessen fest. Dies zeige die BUND- Klimaschutzanalyse für Hessen. „Alle Maßnahmen, Investitionen in Haushalten, Gewerbe und Kommunen sollten daraufhin geprüft werden, ob und wie sie auch dem Klimaschutz dienen. Nun muss entschlossen und zielgerecht gehandelt werden!“

Seitens des Landes Hessen und der Kommunen müssen nach Auffassung des BUND Personalausstattung und Fördermittel um den Faktor fünf aufgestockt werden. Konkret: Es müssen insgesamt 1500 neue Stellen für Klimaschutz-manager*innen in der Landesenergieagentur, in den Kommunen und in neuen Beratungsstellen in allen Landkreisen geschaffen werden. Energieberatung muss systematisch von Haus zu Haus in Haushalte und Gewerbe getragen werden.

„Der Klimaschutz gibt einen starken Impuls für die Wirtschaft in Hessen“, stellt Gabriela Terhorst, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND fest, „denn Klimaschutz ist nachhaltige Wirtschaftsförderung“. Um die Klimaschutzziele in Hessen zu erreichen, sei eine Steigerung der jährlichen privaten Investitionen für Energiemanagement, Wärmedämmung, moderne Heizungen, Wind- und Solaranlagen in Hessen von 300 Mio. auf 3 Mrd. € erforderlich. Die Landesregierung sollte dazu die Anreize verstärken.

Der BUND Hessen ruft die Landesregierung, die Kommunen und alle Energieverbraucher in Hessen auf, verstärkt Maßnahmen für den Klimaschutz in Hessen durchzuführen.

Die Wege aus der Coronakrise sollten genutzt werden, Beiträge gegen die zweite große weltweite Krise, die Klimakatastrophe zu leisten. So sollten Fördermittel aus dem Hessischen Corona-Sicherungsfonds und dem kommunalen Finanzausgleich zugleich dem Klimaschutz dienen.

Auf diese Weise kann es gelingen, die Wirtschaftsförderung zur Überwindung der Corona-Krise mit dem Kampf gegen die Erderwärmung zugunsten von Kommunen und Wirtschaft zu verbinden.

Der BUND Hessen hatte schon im Jahr 2017 einen eigenen „BUND Klimaschutzplan 2040“ vorgelegt, der ausführlich Maßnahmen und Wege zum Klimaschutz aufzeigt. Ein aktuelles Hintergrundpapier des BUND Hessen vom Januar 2021 analysiert die aktuelle Klimaschutzbilanz in Hessen und gibt konkrete Vorschläge zur Intensivierung der Klimaschutzaktivitäten in Hessen für Haushalte, Gewerbe, Kraftwerke und Verkehr.

 

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

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