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Pressemitteilung

Abwässer aus dem Kalibergbau – BUND fordert Verzicht auf die Oberweser-Pipeline

04. Dezember 2018 | Werraversalzung, Flüsse & Gewässer, Chemie

Die Rückführung der Betriebsabwässer in die ausgebeuteten Salzbergwerke bewertet der BUND als wichtigen Beitrag zur Reduktion der Salzbelastung der Werra und Weser.

Stop K+S (Foto und Grafik: Niko Martin) Werraversalzung durch K+S stoppen (Foto und Grafik: Niko Martin)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert von den Umweltministerinnen und Umweltministern der Bundesländer entlang von Werra und Weser einen verbindlichen Verzicht auf die Oberweser-Pipeline. Nachdem das Unternehmen K+S gestern mitgeteilt hat, dass die technische Lösung für die Einstapelung von Salzabwässern unter Tage stehe und die entsprechenden Genehmigungsunterlagen vorbereitet würden, ist die Grundlage für den Bau der Oberweser-Pipeline entfallen. Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: „Der Bau einer neuen Pipeline für die salzhaltigen Abwässer aus dem Kalibergbau wäre ökologischer und ökonomischer Unfug.”

Die in der Flussgebietsgemeinschaft Weser zusammengeschlossenen Bundesländer hatten die Oberweser-Pipeline unter der Bezeichnung „temporärer Werra-Bypass” im März 2016 mit einem Prüfvorbehalt in den verbindlichen „Bewirtschaftungsplan Salz” aufgenommen. Vereinbart wurde auch, dass im Herbst 2018 der Verzicht auf die Pipeline geprüft werde. Mit der gestern veröffentlichten Erklärung von K+S, dass man die Abwässer aus dem Kalibergbau in die ausgebeuteten Salzstollen zurückbringen könne, ist die Voraussetzung für den Verzicht auf die 140 Kilometer lange Pipeline erfüllt. Voraussetzung für die Einstapelung der Salzabwässer sind Nachweise, mit denen die Gefahr von Bergsenkungen durch die Einstapelung ausgeschlossen werden können. Diesen Nachweis hat K+S nun offenbar erbracht.

Die Rückführung der Betriebsabwässer in die ausgebeuteten Salzbergwerke bewertet der BUND als wichtigen Beitrag zur Reduktion der Salzbelastung von Werra und Weser. Als weitere bedeutende und sogar wachsende Quelle für Salzeinträge in die Werra verbleiben danach die im Volksmund Monte Kali genannten Salzhalden, deren Volumen sich bis zum Ende des Kalibergbaus im Jahr 2060 sogar verdoppeln soll. Der BUND fordert ein Ende des Haldenwachstums. Ziel müsse es sein, die nicht verwertbaren festen Rückstände aus dem Kalibergbau ebenfalls in die ausgebeuteten Bergwerke zurückzubringen.
 

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