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Pressemitteilung

300. Montagsdemo am Frankfurter Flughafen: BUND Hessen gratuliert BBI zu erfolgreichen Montagsdemos gegen Fluglärm und Umweltzerstörung

07. November 2019 | Flughafen

Der BUND Hessen gratuliert dem Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) zur 300. Montagsdemo am 11. November 2019 am Frankfurter Flughafen.

300. Montagsdemo im Frankfurter Flughafen (Grafik: Niko Martin) 300. Montagsdemo im Frankfurter Flughafen (Grafik: Niko Martin)  (Grafik: Niko Martin)

„In Zeiten der Klimademonstrationen ist die 300. Montagsdemo der sichtbare Beweis dafür, wie stark viele Bürgerinnen und Bürger den Fluglärm und die Umweltzerstörung durch die Luftfahrt ablehnen“, freut sich Stephan Baumann, Mitglied des Landesvorstands des BUND Hessen. Der BUND ermutigt die Demonstrantinnen und Demonstranten ihren Protest fortzusetzen, bis es rund um den Flughafen leiser geworden und das Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr durchgesetzt ist.

„Dieses besondere Jubiläum zeigt, dass die Menschen sich mit den Folgen des ständigen Flughafenwachstums nicht abfinden, sondern unermüdlich um ihr Recht auf Ruhe und eine intakte Umwelt kämpfen. Gleichzeitig sind sie ein Symbol für alle vom Fluglärm Betroffenen, und erinnern an jeden für den Flughafen gefällten Baum, die Böden, die unter den Landebahnen ersticken, die Verdichtung des Rhein-Main-Gebiets sowie das kippende Klima.“

Der Flugverkehr steht als klimaschädlichster Verkehrsträger zu Recht am Pranger. Als Strategie zum Klimaschutz fordert der BUND bereits seit Jahren die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene. Eine Auswertung der in 2018 erfolgten Inlandsflüge hat ergeben, dass es für die Hälfte der Inlandsflüge – also 155.000 bis 173.000 Flüge – bei einer Reisezeit von vier Stunden eine Bahnalternative gibt, ohne das ICE-Streckennetz auszubauen. Neben der Verlagerung auf die Schiene schlägt der BUND vor, eine neue Distanzklasse für Ultra-Kurzstreckenflüge bis 600 km einzuführen und den Steuersatz für diese Flüge von aktuell 8 Euro auf 24 Euro je Passagierticket zu verdreifachen. Das wäre ein wirksamer Anreiz für den Umstieg auf die Schiene und eine komplette Verlagerung innerdeutscher Flüge ab 2030.

Wie bereits zur 100. Montagsdemo am 19.05.2014 sowie zur 250. Montagsdemo am 12.06.2018 fordert der BUND zudem rechtsverbindliche Regelungen zum Schutz gegen Fluglärm. „Ohne Änderungen des Planfeststellungsbeschlusses und der Betriebsgenehmigung, wird es rund um den Frankfurter Flughafen nicht leiser werden“, wiederholt Stephan Baumann die Einschätzung des BUND Hessen.

Der BUND Hessen fordert deshalb von der Landesregierung:

  • Das Fluglärmschutzgesetz ändern, um das Schutzniveau der Bevölkerung zu verbessern.
  • Die Einführung eines echten Nachtflugverbots von 22 bis 6 Uhr (8 Stunden).
  • Bis zur Einführung des 8-stündigen Nachflugverbots die Start- und Landegebühren zwischen 23 und 5 Uhr zu erhöhen, um Nachtflugverbotsverletzungen zu reduzieren.
  • Eine rechtsverbindliche und von den Betroffenen einklagbare Lärmobergrenze einzuführen.
  • Der Planfeststellungsbeschluss 2007 wird mit dem Ziel geändert, die Zahl der verspäteten Landungen deutlich zu verringern und Billigfliegern jeden „Anreiz“ zu einer unerlaubten Flugplangestaltung zu nehmen.
     

Hintergrundinformation

BUND Strategiepapier Kurzstreckenflüge auf die Schiene verlagern:
https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/mobilitaet/mobilitaet_verlagerung_kurzstreckenfluege_schiene_kurzinfo.pdf
 

Weitere Informationen

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Anders
Tel.: 069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
D-60599 Frankfurt am Main

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