Das Rhönschaf leistet viel für die Rhön und ist eine kulturhistorische Besonderheit. Kein anderes Tier bringt so viele Vorteile mit, um die typischen Hochebenen der Rhön naturschonend zu bewirtschaften. Die Beweidung durch das Rhönschaf ist eine grundlegende Voraussetzung, um die Rhön als traditionelle Kulturlandschaft in ihrer heutigen Form zu erhalten.
Im Laufe der Zeit hat sich das Rhönschaf ideal an das raue und kühle Klima der Rhön angepasst. Durch karge Weideverhältnisse und schlechte Futterbedingungen wurde es im Laufe der Zeit sehr anspruchslos und genügsam. Aus Mangel an Weideflächen im Tal legten die Rhönschafe schon immer große Entfernungen zurück, um von den Siedlungen hinauf auf die Rhöner Hochflächen zu wandern. Tagsüber fraßen die Schafe auf der Hochebene und nachts düngten Sie die Äcker im Tal. Die Herde transportierte damit die Nährstoffe nach unten. Die Plateaus magerten aus und auf der Hochebene entstand eine besondere Vielfalt an Vegetationsgesellschaften, die sich durch Orchideen (z.B. Knabenkraut) und Borstgrasrasen auszeichnet. Das Rhönschaf kann problemlos auf die Höhen der Rhön wandern und ist zudem sehr marschfähig.
Durch die Beweidung der Hochflächen mit dem Rhönschaf wird ein erneutes Zuwachsen verhindert, wodurch die Pflanzenvielfalt erhalten bleibt. Die Weiden sind ein wichtiger Lebensraum für seltene Tierarten. Zur Pflege der Rhönlandschaft sind jedoch noch mehr Rhönschafe erforderlich, um weitere Flächen naturschonend zu bewirtschaften. Das Rhönschaf braucht Verstärkung!