Der schwach gegabelte Schwanz hat dem Schwarzmilan genau wie dem verwandten Rotmilan die Bezeichnung Gabelweihe eingebracht. Schwarz ist sein Gefieder eigentlich nicht, es überwiegt vielmehr die Farbe dunkelbraun, wobei der Brustbereich eher rostbraun gefärbt ist. Der Kopf ist gekennzeichnet durch schwarz gestricheltes Grau.
Stimmbegabter Sänger in offener Landschaft
Für einen Greifvogel eher ungewöhnlich sind die Lautäußerungen des Schwarzmilans sehr variabel und melodiös. Von Trillern über Miauen bis hin zu Wiehern reicht die Palette der Rufe, die auch außerhalb der Balzzeit zu hören sind. Während der Balzzeit singen die Paare oft im Duett.
Der Schwarzmilan baut seinen Horst gerne in Feldgehölze oder am Waldrand. Geschlossene Wälder meidet er, denn als Nahrungsgebiet benötigt er offene Landschaften aus Wiesen und Feldern. Im Gegensatz zum Rotmilan lebt er eher in Wassernähe entlang der großen Flusstäler. Vereinzelt kommt es zu Mischbruten zwischen Rot- und Schwarzmilan.
Fast ganzjährig in Deutschland
Obwohl der Schwarzmilan ein echter Zugvogel ist, der Europa verlässt und nördlich des Äquators in Afrika überwintert, kann man ihn nahezu das ganze Jahr über beobachten. Denn die letzten Vögel ziehen bei milder Witterung erst Anfang November weg und die ersten kommen bereits Anfang März zurück. Der Schwarzmilan meidet also nur die extrem kalten Monate in Europa.
Nesthäkchen haben das Nachsehen
Aber erst gegen Ende April legt das Weibchen meist zwei bis drei Eier, die etwa viereinhalb Wochen lang bebrütet werden. Die Aufzucht der Jungen dauert rund sieben Wochen. Da die Eier im Abstand von zwei bis drei Tagen gelegt, aber vom ersten Ei an bebrütet werden, ist das zuletzt geschlüpfte Junge klar benachteiligt. Wenn die Eltern nicht genug Nahrung finden, bleibt das Nesthäkchen nicht selten auf der Strecke, da die älteren Geschwister nur dann etwas übrig lassen, wenn sie selbst gesättigt sind. Erst im Alter von vier Jahren werden Schwarzmilane geschlechtsreif.