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Der Pirol (Oriolus oriolus) verbringt die meiste Zeit des Jahres in Afrika, kommt aber dennoch alljährlich nach Europa, um zu brüten und seine Jungen großzuziehen. Allerdings macht er das im Eildurchgang, denn er kehrt erst gegen Ende April zurück und ist Ende August schon wieder weg. Er scheint halt doch eher nach Afrika zu gehören, wo die farbenprächtigsten Vögel insbesondere in den Tropen zuhause sind.

Das Männchen ist bis auf die wenigen schwarzen Anteile in seinem Gefieder leuchtend gelb gefärbt, weshalb man den Pirol mancherorts auch Goldamsel nennt. Die Weibchen und die flüggen Jungvögel haben ein eher verwaschen grüngelbes Federkleid und sind damit im Blätterdach des Waldes besonders gut getarnt.

Tropische Laute im Blätterdach

Wie ein Tropenvogel verhält er sich denn auch, der Pirol. Er ist fast ausschließlich im Kronenbereich von Laubbäumen zugange, weshalb man selbst das auffällige Männchen so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Dafür dürfte aber jeder schon einmal einen Pirol gehört haben. Sein Ruf erinnert unweigerlich an Laute aus dem Tropenwald; der klare, kilometerweit tragende Flötenton hat dem Pirol seinen wissenschaftlichen Namen eingebracht. „Oriolus” ist ein lautmalerisches Wort, das seinen Ruf gut umschreibt. Wie bei allen Singvögeln dienen diese Lautäußerungen, die nur von den Männchen vorgetragen werden, der Markierung des Reviers.

Versteckte Lebensweise

Als Insektenfresser ist der Pirol stets auf der Suche nach Käfern, Raupen, Spinnen und sonstigem Kleingetier, das sich im Kronenbereich unserer Wälder aufhält. Das schützende Laubdach der Bäume verlässt er eigentlich nur im Notfall, beispielsweise wenn Elstern oder Krähen seinem in einer Astgabel in luftiger Höhe aufgehängten Nest zu nahe kommen. Mit heftigen Luftattacken vertreibt der amselgroße Vogel die Eindringlinge, lange bevor sie seinen Eiern oder Jungen zu Leibe rücken könnten. Ansonsten tut er gut daran, in Deckung zu bleiben, denn für Greifvögel aus der Luft wie den Habicht, den Sperber oder den Baumfalken, alle drei ebenfalls Waldbewohner und geschickte Singvogeljäger, wäre gerade das Männchen eine nahezu unübersehbare Beute. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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