Der Eichelhäher (Garrulus glandarius) hat bei deutlich kürzerem Schwanz in etwa die Körpergröße einer Elster und gehört wie sie zu den Rabenvögeln. Bei der Gefiederfarbe, die bei Männchen und Weibchen gleich ist, überwiegt ein Beigeton mit einem Anflug von rot an den Halsseiten und im Nacken. Vor allem im Flug fallen der weiße Bürzel sowie weiße Flügelfelder auf, die sich von den schwarzen Flug- und Schwanzfedern abheben. Der Scheitel ist hellbeige mit schwarzer Strichelung und schwarz ist auch der Bartstreif vor der weißen Kehle. Sein Markenzeichen aber sind die Außenfahnen der Flügeldeckfedern, die auf leuchtend himmelblauem Grund eine schwarze Querbänderung aufweisen. Ein Wanderer, der in der Mauserzeit eine solche Feder findet, schmückt damit gerne seinen Hut.
Wichtiger Samenverbreiter, aber auch Nesträuber
Schon der Name macht es deutlich: Der Eichelhäher hat hauptsächlich Eicheln auf seinem Speiseplan. Doch auch Bucheckern, Hasel- und Walnüsse oder Esskastanien verschmäht er keineswegs. Im Herbst sieht man ihn häufig mit einem dieser Baumsamen im Schnabel nach geeigneten Verstecken im Boden suchen. Denn er legt wie Eichhörnchen Nahrungsvorräte für den Winter an. Da er die meisten seiner Verstecke unter der Schneedecke gar nicht mehr wiederfindet, sorgt er so für die Verbreitung der Baumkinder, was dem Förster jede Menge Arbeit abnimmt.
Weniger beliebt macht sich der Eichelhäher, wenn er im Frühling und Sommer Vogelnester ausraubt, um damit sich selbst und seine Jungen zu versorgen. Doch vorwiegend ernährt er sich und seine Jungen in dieser Zeit mit erbeuteten Großinsekten wie Heuschrecken und Käfern sowie deren Larven ebenso wie den Raupen von Schmetterlingen. Kleinsäuger und Reptilien stehen auch auf seiner Speisekarte, wohingegen er Amphibien offenbar meidet. Aas aber verschmäht er nicht.
Wenig musikalischer Singvogel
Obwohl zu den Singvögeln zählend, sind seine stimmlichen Äußerungen eher krächzender Natur. Den lauten und permanent vorgetragenen, typisch rätschenden Alarmruf kennt jeder Waldbesucher. Aber auch jeder ist wohl mehr als einmal schon auf die aus nächster Nähe erklingenden Bussardrufe hereingefallen, deren Urheber der unsichtbar bleibende Häher gewesen ist. Der wissenschaftliche Name „Garrulus” bedeutet auf deutsch so viel wie „Schwätzer” und bezieht sich auf den eher leise krächzend vorgetragenen Reviergesang, bei dem auch Geräusche und Stimmen anderer Vögel nachgeahmt werden.